SPD-Bildungskonferenz in Hauneck-Eitra
von Torsten Warnecke
Moderne Schulen in Hessen
Thomas Schwarze während seiner Rede. Bild: Thomas Giese (nh)
Hauneck - Eitra. Zu einer Bildungskonferenz trafen sich Delegierte der über 60 Ortsvereine der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands Hersfeld-Rotenburg im Dorfgemeinschaftshaus von Eitra in Hauneck. Gast und Hauptreferent bei dieser Veranstaltung war Thomas Schwarze, der Leiter der Wilhelm-Heinrich-von-Riehl-Schule in Wiesbaden-Biebrich, der seit acht Jahren als Vorsitzender des Arbeitskreises der Direktorinnen und Direktoren Hessischer Gesamtschulen amtiert.
Zum Schwerpunkt einer guten Schulpraxis machte Schwarze folgende Punkte aus. Es bedürfe zusätzlicher Lehrkräfte an Schulen in schwierigem sozialen Umfeld. Zudem müsse mit einem Sonderprogramm „Moderne Schulen für Hessen“ dem Investitionsstau an den Schulen abgeholfen werden. Der Ausbau echter Ganztagsschulen müsse massiv vorangetrieben und damit der bisherige Etikettenschwindel beendet werden. Während die schwarz-grüne Landesregierung Schulen mit wenigen Stunden Nachmittagsangeboten in der Woche bereits als „Ganztagsschulen” bezeichne, müsse ein Angebot den Schülerinnen und Schülern wie auch deren Eltern etabliert werden, das diesen Namen auch verdiene. Die Lehrerausbildung solle reformiert, die Arbeitsbedingungen für die Lehrerinnen und Lehrer verbessert und die Lehrerbesoldung gerechter gestalten werden. Um den von Schwarz-Grün verschuldeten Lehrermangel zu beenden und fachfremden Unterricht zu reduzieren, wolle man die Lehrerausbildung reformieren und die Lehrerfortbildung stärken. Auch solle die Einstiegsvergütung für alle Lehrämter zukünftig gleichermaßen bei A13/E13 liegen. Schließlich werde darüber hinaus ein jahrgangsübergreifendes und gemeinsames Lernen gefördert werden. So könne auch der Erhalt von Schulen im ländlichen Raum gesichert werden. Denn die SPD stehe zu dem Grundsatz „Kurze Beine – kurze Wege“.
Der Parteitag beschäftigte sich danach mit einer Resolution zum Thema Bildung. Diese wurde einstimmig beschlossen. Es heißt in dieser unter anderem: Wer es ernst meint mit dem Anspruch, allen Kindern gleiche Bildungschancen zu bieten, der muss auch klar sagen, dass eine vielfältige Schullandschaft mit verschiedenen, miteinander vernetzten Angeboten nötig ist! Nur so kann man möglichst allen Schülerinnen und Schülern ein breites Angebot machen, das die verschiedenen Begabungen jedes einzelnen individuell berücksichtigt!
Die SPD in Hersfeld-Rotenburg hat das erkannt und umgesetzt. An den Schulen des Landkreises finden die Schülerinnen und Schüler ein Bildungsangebot vor, das schon vor der Grundschule in gut ausgebauten Kinderkrippen und Kindergärten beginnt. „Frühe Bildung“ heißt das Stichwort. Und es ist der Anspruch der SPD, auch den Jüngsten frühkindliche Förderung in den jeweiligen Einrichtungen zu ermöglichen.
Die Vielzahl der Grundschulen, die ein wohnortnahes Schulangebot auf hohem pädagogischem Niveau anbieten, ist Ausdruck für das SPD-Ziel: „Kurze Beine, kurze Wege“. Der Erhalt dieses Angebotes muss generell – auch bei beispielsweise sinkenden Schülerzahlen – sichergestellt werden! Daher sprechen wir uns klar gegen Schulschließungen aus, wie sie die CDU immer wieder fordert, aus. Wir befürworten flexible Schuleingangsstufen.
Geglückt ist der SPD ebenfalls die Ansiedlung eines beruflichen Gymnasiums (BG) in Bebra. Dieses BG rundet eine Bildungslandschaft ab, die klar sozialdemokratische Handschrift trägt! Auch weiterhin wollen wir diese Stärken ausbauen durch eine Intensivierung der Schulsozialarbeit mit eindeutigen Beschäftigungsverhältnissen zum Wohle der Schüler, vielfältige Angebote der Erwachsenenbildung (z. B. in der Schule für Erwachsene) und die beruflichen Schulen, die wie keine anderen für die duale Ausbildung als Erfolgsrezept stehen.
Das Präsidium des Parteitages lauscht den Worten von Thomas Schwarze (stehend) mit v.l.: Erstem Beigeordneten der Gemeinde Hauneck Georg Ruppel, SPD-Unterbezirksvorsitzendem und Landtagsabgeordnetem Torsten Warnecke sowie der SPD-Gemeindeverbandsvorsitzender Cornelia Ziehn. Bild: Thomas Giese (nh)